Mehr als 500 Millionen Kilometer von der Erde entfernt hat der Forschungsroboter Philae wie geplant zur historischen Landung auf einem Kometen angesetzt. Alle Instrumente laufen wie erwartet, sagte der technische Projektleiter des Philae Landers, Koen Geurts, am Mittag vor Journalisten im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR in Köln. Es ist einfach erstaunlich, es ist wunderbar.
Die Landung von Philae auf dem Kometen 67P-Tschurjumov Gerasimenko wird für den späten Mittwochnachmittag erwartet. Das Landegerät der europäischen Kometenjäger Mission Rosetta soll gegen 17.00 Uhr als erstes von Menschen geschaffenes Gerät weich auf einem Kometen aufsetzen.
Allerdings gilt die Landung als riskant. Zwar hatte sich Philae am Mittwochvormittag wie geplant von der Muttersonde Rosetta getrennt, wie die Europäische Weltraumagentur ESA in Darmstadt mitteilte. Während seines siebenstündigen Abstiegs zu dem Tschuri genannten Kometen konnte die Bahn des nicht steuerbaren Philae - Moduls allerdings nicht mehr korrigiert werden.
Nach zehnjähriger Reise durch den Weltraum hatte die europäische Rosetta Sonde mit Philae an Bord am 6. August den Kometen erreicht. Seither umkreist sie auf einer Umlaufbahn den Himmelskörper, auf den Philae nun zusteuert. Auf dem Agilkia getauften Landeplatz auf Tschuri soll sich der Forschungsroboter unmittelbar nach der Landung mit Harpunen festzurren. Beim Aufsetzen auf den Kopf des entenförmigen Kometen soll Philae etwa einen Meter pro Sekunde schnell sein das entspricht etwa Schrittgeschwindigkeit.
Als Problem könnte sich bei der Landung die unbekannte Beschaffenheit der Komtenoberfläche erweisen. Auch könnten Unebenheiten an der Landestelle die Standfestigkeit des Mini Labors Philae gefährden. Unmittelbar nach dem Aufsetzen soll sich der Forschungsroboter mit Hilfe von zwei Ankerharpunen auf dem Kometen festzurren. Außerdem soll Philae durch den Druck aus einer Kaltgasdüse gegen die Oberfläche des Kometen gepresst werden, auf der ein Mensch nur zwei Gramm wiegen würde.
Wie der technische Leiter des Landerteams der Nachrichtenagentur AFP & APPF sagte, war bei der Vorbereitung der Landung in der Nacht zum Mittwoch zunächst eine mögliche kleinere Unregelmäßigkeit an dieser Kaltgasdüse festgestellt worden. Dies war aber kein Grund für einen Abbruch der Landevorbereitung, sagte Geurts. Auch falls möglicherweise das Gas nicht wie geplant aus der Düse strömen könne, sei damit der Landevorgang nicht gefährdet.
Zur Stabilisierung des Landegeräts reichen die Harpunen aus, unterstrich der technische Projektleiter. Auch an einer Batterie waren in der Nacht zunächst Schwierigkeiten festgestellt worden, die sich aber nach Angaben der Wissenschaftler später als Softwareproblem herausstellten.
Auf seinem Flug zu Tschuri folgte der Lander einer vorab im DLR programmierten Computer Sequenz. Während des Landevorgangs fieberten Wissenschaftler in den Kontrollzentren in Darmstadt (ESA),- Köln (DLR) und Toulouse (französische Raumfahrtagentur CNES) dem Eintreffen der Rosetta Daten entgegen. Wegen der großen Entfernung des Kometen dauerte die Datenübertragung zur Erde gut 28 Minuten.
Editor: AFP & APPF
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