sâmbătă, 15 februarie 2014

Berlinale Talentes und Preis 2014

Auf der Berlinale gibt es neben dem großen Glitzer und Pomp eine kleinere, aber sehr heiße Gruppe, die trifft sich abseits vom Potsdamer Platz im Hebbel am Ufer, dem HAU. Das sind die jungen Wilden, die Filmemacher von morgen  die Berlinale Talents. 

So mancher, der in den vergangenen Jahren auf dem Talent Campus der Berlinale genetzwerkt hat, hat heute Filme im offiziellen Programm. Große Filmemacher gehen immer wieder gern zu Panels oder geben Workshops. Nina Hoss zum Bsp. gibt in diesem Jahr einen Schauspielworkshop. Oder ihr Haus-und Hofregisseur Christian Petzold erzählt dem Nachwuchs zusammen mit Regiekollegen was die Berliner Schule ausmacht. Bei dieser veranstaltung war Susanne Bruha dabei.
My English is a little poor, Christian Petzold würde wohl lieber Deutsch sprechen, aber das Berlinale Talents-Publikum ist ja sehr international, der Saal ist rappelvoll und so unterhalten sich auf der Bühne drei deutsche Regisseure auf englisch über die Berlin School. 

Der Begriff Berliner Schule fällt 2001 zum ersten Mal in einem Zeitungsartikel, im Zusammenhang mit der Art Filme zu machen, wie es Christian Petzold, Thomas Arslan und Angela Schanalec tun, die sich Anfang der 90er auf der Filmhochschule kennengelernt hatten. Die drei gelten als erste Generation. Initialzündung für Petzold. Der Mauerfall. Wir waren entäuscht vom Neuen Deutschen Film, der damals gemacht wurde, und als 1989 die Mauer fiel gab es einen tollen Dokumentarfilmer an der Filmhochschule, Peter Nestler, und der sagte zu Thomas Arslan und mir: Nehmt eure Kameras und geht raus und guckt, was da passiert. Wir nahmen also unsere Kameras und gingen raus in den Ostteil der Stadt und nahmen auf, was passierte, und ich glaube, in dem Moment ist es passiert, denn bis dahin haben Filme nie reflektiert was eigentlich passiert. 

Maren Ade, die 2009 mit Alle Anderen den Silbernen Bären der Berlinale gewann, und Benjamin Heisenberg, Regisseur u.a. von Schläfer, sind die Münchner Fraktion auf der Bühne im Hebbel am Ufer. Als sie anfingen, Filme zu machen, stand der Begriff Berliner Schule schon  und sie passen rein. Die Berliner Schule ist auch mehr ein Phänomen als eine Schule oder Gruppe. Benjamin Heisenberg Für mich kommt die Berliner Schule aus einem friedlichen, sicheren, ruhigen Land. Da schaut so eine Art authistisches Auge auf die Welt und erforscht sie. Für mich ist das so ein Vor-Mauerfall Ding und ein West-Ding. 

Die Filme von Ade, Petzold und Heisenberg erzählen nicht die großen Geschichten, sondern erforschen den Alltag ihrer Figuren, die sie dabei an den Rand statt ins Zentrum stellen. Stilmittel können lange Einstellungen, reduzierte Dialoge oder das Weglassen von Musik sein. Aber im Gespräch stellt sich raus, feste Richtlinien gibt es nicht. Berliner Schule kann vieles sein. Petzold liebt lange Einstellungen, Maren Ade schneidet lieber öfter. Dennoch: Am Set ist Berliner Schule ein fester Begriff geworden, sagt Maren Ade. Manchmal beim Regieführen, wenn ich nicht erklären konnte, dass ich zuviel finde, was da passiert, hab ich als Witz gesagt. Mehr Berliner Schule! Wir machen hier einen Berliner Schule Film! und sie haben es sofort verstanden! 

Im Publikum kommt an. Berliner Schule, das ist mehr so ein Gefühl, aber auf ein Merkmal können sich die drei auf dem Podium dann doch einigen: Was Kritiker als langweilig und zäh an ihren Filmen empfinden, nennt Heisenberg: Intensität. 

Editor: Julian Ovidiu b & APPF