miercuri, 9 iulie 2014

Löw zieht den Partystecker.

Deise naricht ist aus Belo Horizonte berichtet Dirk Adam.


Der Bundestrainer wirkte nach dem historischen Sieg gegen Brasilien gefasst. 

Löw hat seine Gründe, denn erst im Finale kann sein Team Geschichte schreiben.


In der Kabine herrschte ausgelassene Stimmung, aber nicht viel mehr. Wer gedacht hatte, dass Deutschland nach dem historischen 7:1 Halbfinalsieg gegen Brasilien die Korken knallen lässt, musste enttäuscht werden. Vor allem Joachim Löw trat nach dem Kantersieg gewaltig auf die Spaßbremse. Noch hat seine Mannschaft nichts gewonnen.
Aber das Ziel ist greifbar nah. Deutschland ist seit 17 Spielen unbesiegt und steht zum achten Mal in einem WM Finale. Keine andere Mannschaft schaffte dieses Kunststück öfter. Brasilien hat dem Druck nicht standgehalten, erklärte Löw und zeigte Mitgefühl. Wir haben das 2006 ähnlich durchgemacht. Ich kann Felipe Scolari und die brasilianische Seele verstehen.
Schock, Tränen und ein Rekord, Brasilien erlebte vor 58.141 Zuschauern ein Debakel. Angriffslustig gestartet, rannte die Seleção ins offene Messer. Mit eklatanten Problemen in der Abwehr offenbarte die Mannschaft, dass Brasilien im WM Finale nichts verloren hat. Beim 1:0 stand Thomas Müller 11. völlig allein im Strafraum. Seine Bewacher hatten vergessen, ihn am Fünfmeterraum zu decken.
Danach der Schock. Deutschland schoss in sechs Minuten vier Tore. Das hat es gegen Brasilien noch nie gegeben, zumal die "Seleção" in ihrer Geschichte nur vier Spiele gegen das DFB-Team verloren hatte. "Die Brasilianer haben irgendwann total den Faden verloren. Wir waren gut genug, um das für uns zu nutzen, meinte Teammanager Oliver Bierhoff nach dem Spiel.
Miroslav Klose knackte mit seinem 16. WM Treffer zum 2:0 - 23. die Mark von Ronaldo 15 und ist nun alleiniger WM Rekordtorschütze. Im Minutentakt legten Toni Kroos (24./26.) und Sami Khedira (29.) nach. Die Zuschauer wurden immer leiser. In den Gesichtern waren sogar Tränen zu sehen. Ich dachte auch, dass das heute eine enge, heiße Kiste wird, so Bierhoff.
Aber nicht nur er spürte, dass Deutschland die bessere Mannschaft war. Sieben Tore in einem WM-Halbfinale schaffte zuvor noch kein anderes Team. Zudem hatte Brasilien bei einer WM noch nie mehr als fünf Gegentore kassiert. Mit insgesamt 223 erzielten WM Toren hat Deutschland die Seleção auch in diesem Ranking überholt, die zwei Tore weniger hat.
Wir müssen uns jetzt in aller Ruhe auf das Finale vorbereiten und dann den nächsten Schritt machen, forderte Löw und zog sofort den Partystecker, denn noch hat Deutschland das wichtigste Ziel vor Augen den Gewinn des vierten WM Titels. Es ist noch nichts erreicht, ob wir 2:1 oder 7:1 gewinnen. Man geht in das Finalspiel wieder mit 50:50 rein, so auch Bierhoff.
Natürlich sind alle glücklich und zufrieden, aber auch nicht überschwänglich. Wir wussten ja in der Pause schon, dass wir gewinnen, setzte Löw noch einen drauf. Seine Spieler vernahmen diese Botschaft. In ihren ersten Interviews nach dem Spiel wirkten alle gefasst, denn die Goldene Generation kann den Titelfluch bei einem großen Turnier endlich beenden.
Wir sind noch nicht am Ziel. Wir werden noch einmal Vollgas geben, um unser Leben ackern und dann das Ding holen. Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Wie man uns nach Algerien kaputtgeredet hat, wird man uns jetzt in den Himmel loben. Das ist der falsche Ansatz. Wir sind einfach ein richtig gutes Team, stellte Müller nach seinem fünften WM Tor klar.
Damit ist Müller der erste WM-Torschützenkönig, der bei einer folgenden WM erneut seine Toranzahl erreicht. Der Bayern Star ist genauso wie seine Teamkollegen bereit, den Titel nach Deutschland zu holen. Denn das DFB Team legte in der zweiten Halbzeit nach. Andre Schürrle erhöhte nach seine Einwechslung auf 7:0 (69./79.). Oscar (90.) gelang nur der Ehrentreffer.
Wir haben ein unglaubliches Spiel gemacht Respekt, aber ein Spiel wartet noch. Wir sind hier, um Weltmeister zu werden, das sind wir noch nicht. Es kommt in jedem Fall ein Topgegner und dann stehen die Chancen 50:50, sagte Kroos, der neben Manuel Neuer bester Mann auf dem Platz war. Kroos erzielte ein Doppelpack und bereitete den ersten Treffer mit einer Ecke vor.
Abheben verboten. Der von Real Madrid umworbene Mittelfeldmann glänzte mit tollem Stellungsspiel, bot sich immer wieder an und spielte feine Pässe in die Tiefe. Mit einem herausragenden Kroos und einem überragenden Neuer, der gegen Brasilien fantastisch gehalten hat, kann Deutschland den nächsten Schritt packen. Im Team hebt keiner ab, denn Löw hat noch ein großes Ziel vor Augen.
Mit dem WM Titel würde der Bundestrainer alle Kritiker Lügen strafen, die ihn zu Beginn des Turniers unter Beschuss nahmen. Mit einem Titel würde Löw zeigen können, dass er nicht der ewige Zweite ist. Dafür braucht Deutschland am Sonntag in Rio de Janeiro noch einen Sieg gegen die Niederlande oder Argentinien. Darauf hat Löw seine Mannschaft eingeschworen.

News aus Brasilien

Niciun comentariu:

Trimiteți un comentariu

danke