Historie des ehrwürdigen Münchner Rathauses.
Das Neue Münchner Rathaus ist trotz seiner mittelalterlich anmutenden Fassadengestaltung ein relativ junges Bauwerk. Sein Vorgänger, das aus dem 15. Jahrhundert stammende Alte Rathaus, das sich an der Ostseite des Marienplatzes befindet, hatte sich trotz der im Laufe der Zeit vorgenommenen Umbauten als zu klein für die Bedürfnisse der aufstrebenden Stadt erwiesen. Besonders die starke Zunahme der Bevölkerung im 19. Jahrhundert und die damit stetig wachsenden Verwaltungsaufgaben machten einen Neubau schließlich unumgänglich.
Im Jahre 1866 wurde vom Rat der Stadt der Entwurf des Architekten Georg Hauberrisser angenommen, der einen Bau im Neugotischen Stil vorsah. Am 25. August 1867 wurde der Grundstein gelegt, und trotz verschiedener Streitigkeiten zwischen Stadtrat und Architekt war der Neubau bereits im Sommer des Jahres 1874 bezugsfertig.
Bald stellte sich jedoch heraus, dass das Gebäude, das etwa der östlichen Hälfte des heutigen Rathauses entsprach, für die Verwaltung einer modernen Großstadt nicht ausreichend sein würde. Nachdem mehrere anliegende Grundstücke erworben worden waren, konnte 1889 mit den Erweiterungsbauten begonnen werden, die schließlich zum Jahreswechsel 1908/1909 vollendet waren. Das so entstandene Gesamtbauwerk hat auf seiner Stirnseite zum Marienplatz eine Frontlänge von 98,5 Metern und erstreckt sich über eine Fläche von insgesamt 9.159 Quadratmetern.
Besonders umstritten an dem Neubau war neben seinem gotischen Baustil übrigens seine heutige Hauptattraktion, der 85 Meter hohe Turm, von dem behauptet wurde, er störe den Blick auf die Türme der Frauenkirche. Die Bombenangriffe auf München im Zweiten Weltkrieg hat das Rathaus vergleichsweise gering beschädigt überstanden. Zwar brannte der Dachstuhl aus, das restliche Gebäude hielt, von zahlreichen Schäden an der Fassadenverzierung abgesehen, aber stand. Heute ist das Neue Rathaus eine der beliebtesten Touristenattraktionen Münchens, Hauptanziehungspunkt bildet dabei das berühmte Glockenspiel im Turm.
APPF
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