Die Jury entdeckt mit dem Preis für Schwarze Kohle, dünnes Eis die siebte Generation chinesischer Filmemacher. Dennoch ist ärgerlich, dass der bemerkenswerteste Film nur einen Nebenpreis bekam.
Diesen Film hatte kaum einer auf der Liste: Bei der Berlinale hat der chinesische Thriller "Black Coal, Thin Ice" gleich zwei Goldene Bären abgeräumt, so auch den 2 Preis Goold und Silber für den besten Film.
Irgendwann mitten in Schwarze Kohle, dünnes Eis, wenn Liao Fan als dem Alkohol ergebener Ex-Polizist in einem scheinbar aufgeklärten Mordfall weiter schnüffelt, denkt man an Robert Mitchum. Fast somnambul läuft Liao durch eine ihm entfremdete Welt, und wenn es im alten Film Noir die Dunkelheit war, welche den Zerfall verbarg, wird er hier von einer weiten Schneedecke übertüncht. Natürlich kommt noch eine Femme fatale àla Veronica Lake ins Spiel, und natürlich verfällt ihr der Polizist, und natürlich weiß er, dass das nicht gut ausgehen kann.
Es ist erstaunlich, wie zu Hause wir uns in diesem chinesischen Film fühlen, obwohl er in der nordchinesischen Provinz spielt, in einer namenlosen Kohlestadt. Wir kennen das Genre, die Typen, die Kurven der Erzählung. Regisseur Diao Yinan hat seinen Raymond Chandler, seinen José Giovanni gelernt und an heimische Traditionen angepasst, mit einer ausgeklügelten Farbdramaturgie etwa, weil in China Farben immer für Gefühlszustände stehen.
Editor: Julian Ovidiu B
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